Die Befestigung der Stadt Duderstadt
Die Ergebnisse der archäologischen Forschung an der Stadtmauer
Autor/Hrsg.: Porath, Antina
Erscheinungsjahr: 2002
ISBN: 978-3-8469-0233-2
Seiten: 437
Das Bild mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Städte war geprägt durch die charakteristische Silhouette hochragender Türme und schützender Mauern, die Stadt und Umland in augenfällig sichtbarer Weise wie auch in rechtlicher Hinsicht von einander abgrenzten. Seit Beginn des neunzehnten Jahrhundert wurden jedoch in fast ganz Deutschland die Wälle, die Tore, Türme und Mauern niedergerissen, da sie ihren militärischen Wert verloren hatten und ihr Unterhalt zu kostspielig war. Auch in Duderstadt wurden im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts die inneren und äußeren Tore abgerissen, nur der Westerturm mit dem inneren Westertor, blieb erhalten und wurde zum Wahrzeichen der Stadt. Auch die Mauer verfiel. Doch ein besonders charakteristischer Teil der Stadtbefestigung blieb erhalten: der im 16. Jahrhundert erbaute äußere Wall, der heute gemeinsam mit der unbebauten Fläche der Bürgergärten zwischen Mauer und Wall den Rang eines einzigartigen Natur- und Baudenkmals beanspruchen darf. Die aus dem 13./14. Jahrhundert stammende Stadtmauer, von deren ursprünglich 1700 Metern noch 950 Meter erhalten sind, ist das größte und längste Bauwerk der Stadt, sie ist beständigem Verfall ausgesetzt und bedarf ständiger Pflege und eingehender Sanierung. Seit der Mitte der achtziger Jahre betreibt die Stadt Duderstadt sehr intensiv die Sanierung und teilweise Rekonstruktion der noch erhaltenen, jedoch stark gefährdeten Teile der mittelalterlichen Stadtmauer. Die fast ein Jahrzehnt andauernden Baumaßnahmen wurden von der Stadtarchäologie wissenschaftlich begleitet.
Die Archäologin Antina Porath M.A. schildert Entstehung, Entwicklung und Veränderung der Stadtbefestigung auf der Basis der archäologischen Funde, sie beschäftigt sich mit der Frage der Entstehung der Befestigungsanlagen, der älteren Wall-Grabenanlage, mit dem inneren Befestigungssystem von Mauer und Türmen. Ein weiteres Kapitel widmet sich ausgewählten Funden besonderer Qualität.