Rezension
selk_news 11.12.2018
Vielfältig sind die Beispiele in »Bekenntnisbildung und Bekenntnisbindung. Bestimmung und Geltung von abgeleiteten Grundsätzen im Normengefüge lutherischer Kirchen«, kürzlich herausgegeben von Prof. i.R. Dr. Werner Klän (früher Lutherische Theologische Hochschule Oberursel der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche | SELK) und von Prof. Dr. Bernd Oberdorfer (Universität Augsburg): Die Bekenntnisbildung in der Reformationszeit am Beispiel Melanchthons wird vorgestellt, spätere Beispiele zeigen Besonderheiten im Bereich der sogenannten »Hessischen Renitenz«, in den Anfängen des Luthertums in den Vereinigten Staaten, unter dem Einfluss der Napoleonischen Kriege und der Kirchenunion des 19. Jahrhunderts in Westfalen und mehr. Die Bekenntnisbindung und die Frage nach dem Kirche-Sein in den Kirchenbünden Vereinigte Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) und Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ist Gegenstand von drei Beiträgen. Die beiden Herausgeber führen die aufgeworfenen Fragestellungen am Ende des Buches mit zwei Aufsätzen systematisch-theologischer Reflexion zu. Beide Aufsätze tragen denselben Titel: »Das Wort Gottes, die Heilige Schrift und das Bekenntnis der lutherischen Kirche. Grundfragen ihres Verhältnisses und ihrer Hermeneutik.«
Das Buch ist als Ergänzungsband 22 der Oberurseler Hefte im SELK-Partnerverlag Edition Ruprecht (Göttingen) erschienen, hat 186 Seiten, die ISBN 978-3-8469-0316-2, und kostet 39,90 Euro. Am Rande der EKD-Synode in Würzburg kamen im November einige Beitragende, Pressevertreter sowie Interessenten für eine Vorab-Premiere zusammen, darunter Landesbischof Dr. h.c. Gerhard Ulrich (Schwerin), der in seiner gerade beendeten Amtszeit als Leitender Bischof der VELKD ein Geleitwort beigesteuert hatte, Prof. Dr. Christine Axt-Piscalar (Universität Göttingen), Kirchenrat Dr. Andreas Ohlemacher von der VELKD und Superintendent Theodor Höhn (Oberursel) von der SELK.