Rezension
selk_news vom 10.12.2016 sowie SELK.info Nr. 427, Januar 2017
»Lutherische Schulen von 1835 bis 1940. Das Schulwesen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Preußen (Altlutheraner)« heißt das neue Buch von Prof. i.R. Dr. Volker Stolle (Mannheim), erschienen als Band 19 der Reihe »Oberurseler Hefte. Ergänzungsbände«, herausgegeben von Prof. Dr. Werner Klän im Auftrag der Lutherischen Theologischen Hochschule Oberursel der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) beim SELK-Partnerverlag Edition Ruprecht (Göttingen).
Stolle schildert die Überlegungen und die Gründung der ersten Elementarschulen der neu entstandenen Kirche ab etwa 1835, stellt die Bedingungen und die Entwicklung dieser kirchlichen Schulen an unterschiedlichen Orten vor, analysiert ihre Schulordnungen, beschreibt den kollegialen Austausch der beteiligten Lehrerinnen und Lehrer und zeichnet bis zur Schließung der letzten Schule im 2. Weltkrieg ein lebendiges Bild von diesem Tätigkeitsbereich der Vorgängerkirchen der SELK, die bis zu 34 Schulen betrieben.
Das gebundene Buch des früheren Oberurseler Hochschullehrers ist mit 43 überwiegend historischen Fotos illustriert. Diese zum Teil erstmals veröffentlichten Fotos und für das Buch herangezogene Quellen fand der Autor bei rund 25 Privatpersonen und Archiven. Auf seine spannende Darstellung der Schulgeschichte folgt ein umfangreicher Anhang mit 19 Dokumenten – darunter von kirchlichen und staatlichen Stellen ausgestellte offizielle Schreiben, pädagogische Leitsätze, aber auch persönliche Erinnerungen. Rund 200 Lehrerinnen und Lehrer werden mit biografischen Informationen vorgestellt, teilweise auch mit Fotos. Ein umfangreiches Literaturverzeichnis erschließt zeitgenössische und aktuelle Literatur zum Thema. Die Monographie mit der ISBN 978-3-8469-0264-6 hat 362 Seiten und kostet 74 Euro.