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Rezension

Bekennde Lutherische Kirche 04/2015

»Gesetz und Evangelium recht zu unterscheiden, ist die schwierigste und höchste Christen- und Theologiekunst,« so schreibt C.F.W. Walther im 19. Jahrhundert – und diese Worte gelten heute noch. Gott spricht in zwei miteinander grundlegend verschiedenen Weisen zu uns: Er spricht ein Wort des Gesetzes, das dem Sünder mit Strafe droht, das seinen Zorn mit sich bringt und zu Tod und Verdammnis führt. Aber er spricht auch ein Wort des Evangeliums, das den Sündern unverdiente Gnade verspricht, das Sündenvergebung schenkt und Leben und Erlösung mit sich bringt.
Die besondere Aufgabe des Predigers liegt nun darin, zwischen diesen beiden Worten zu unterscheiden, zu wissen, wann und wie das Gesetz gepredigt werden muss (um die Sünde aufzuzeigen) und wann und wie das Evangelium hinzukommen muss (um den angefochtenen Sünder zu trösten und ihm Christus vor Augen zu führen).
Beide Aspekte des Wortes Gottes sind wichtig, haben aber unterschiedliche Funktionen. Werden die zwei vermischt, wird das Evangelium wiederum zum Gesetz. Pless schreibt dazu: »Angefochtene Sünder brauchen keine ethischen Anweisungen (d.h. was sie tun sollen), sondern ein Wort von Gott, das sie aus dem Elend ihrer Sünde rettet und den Frieden zwischen ihnen und Gott wiederherstellt,und zwar durch den Glauben an Gottes Verheißungen.« Das Evangelium muss dabei immer das letzte Wort bekommen!
John Pless, Assistenzprofessor am Concordia Theological Seminary in Fort Wayne, USA, nimmt das Buch von C.F.W. Walther »Gesetz und Evangelium« auf und ordnet und entfaltet es unter dreizehn Überschriften. Herausgekommen ist dabei ein leicht verständliches Buch, das nicht nur von Pastoren, sondern auch von Laien gelesen werden sollte. Ein großes Lob gebührt auch Prof. Christoph Barnbrock von der Lutherisch Theologischen Hochschule in Oberursel, der dieses Buch aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt hat.
Pless benutzt vielfach moderne Beispiele um die Wichtigkeit der rechten Unterscheidung von Gesetz und Evangelium deutlich zu machen. Dies ist vor allem für die heutige Zeit von großer Bedeutung. Pless schreibt: »Ökumenische Kompromisse lassen die konfessionellen Standpunkte nicht mehr klar erkennen – und dies so sehr, dass selbst in lutherischen Kreisen die zentrale Bedeutung der Rechtfertigung aus Gnade allein durch den Glauben nicht immer klar zu erkennen ist.«
Über die aktuelle Lage in der Kirche schreibt Pless eindrücklich: »Ein Heer konfessionsübergreifender Bewegungen und Bücher erregen die Aufmerk-samkeit lutherischer Gemeindeglieder an der Basis. Programme wie Promise Keepers, What Would Jesus Do? (WWJD?), Das Gebet des Jabez und Purpose-Driven Life sind einige bekannte Beispiele dafür, wie sich reformierte Theologie im Kleid biblischer Lebensregeln unerkannt in lutherischen Gemeinden ausbreitet.«
Dieses Buch ist eine Hilfe, in diesen Fragen Klarheit zu bekommen, da es Christus und sein Werk für uns ins Zentrum allen Lehrens und Predigens setzt. Das Buch wird somit nachdrücklich empfohlen.
Roland Johannes

Rezensierter Titel:

Umschlagbild: Unterscheidungskunst

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Unterscheidungskunst

Pless, John T./Barnbrock, Christoph

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